Hänflinge

Hänflinge
Hänflinge,
 
unterschiedlich und oft ungenau benutzte Bezeichnung entweder für die Carduelinae, eine Unterfamilie der Finken, oder nur für die dazugehörende Gattung Acanthis, deren Abgrenzung selbst umstritten ist. Die Carduelinae umfassen etwa 120 Arten, darunter z. B. Stieglitz, Grünling, Girlitz, Kanarienvogel. Von den Hänflingen im engeren Sinn ist der Hänfling (Bluthänfling; Acanthis cannabina) am bekanntesten; 13 cm lang; verbreitet in Europa (ausgenommen Mittel- und Nordskandinavien), Kleinasien und Nordwestafrika. Das Männchen trägt zur Brutzeit rote Flecken auf Stirn und Brust, der Schnabel ist graubraun, die Kehle auf hellem Grund dunkel gefleckt; angenehmer, abwechslungsreicher Gesang; nach der Brutzeit in Schwärmen auf Brachen, Feldrainen und anderen Flächen mit Samen tragenden Wildkräutern; Teilzieher. Weitere Vertreter: Birkenzeisig (Acanthis flammea), 12,5 cm lang, hauptsächlich in nördlichen Birken- und Nadelwäldern Eurasiens und Amerikas, auch auf den Britischen Inseln und in den Alpen, breitet sich neuerdings in Mitteleuropa beträchtlich aus; vom Hänfling durch schwarzen Kinnfleck, horngelben Schnabel, und stärkere Fleckung zu unterscheiden; das Männchen mit Rotfärbung auf Kopf, Brust und (schwach) Bürzel, das Weibchen ist nur am Scheitel rot gefärbt; Teilzieher, in Deutschland regelmäßiger Wintergast. Polarbirkenzeisig (Acanthis hornemanni), in der Tundra Eurasiens und Amerikas, gewöhnlich nördlicher vorkommend als der Birkenzeisig, mit dem er sich in Überschneidungsgebieten gelegentlich vermischt; ähnelt dem Birkenzeisig, ist aber viel heller gefärbt, auf Unterseite und Bürzel fast weiß; Teilzieher. Berghänfling (Acanthis flavirostris), bewohnt Heiden, Moore und Steppen in Irland, Großbritannien, Westskandinavien, Klein- und Zentralasien; häufiger Wintergast an den Küsten der Nord- und Ostsee; ähnelt dem weiblichen Hänfling, hat aber ungefleckte Kehle und gelblichen Schnabel, Männchen mit rosa getöntem Bürzel; hält sich häufig auf dem Boden auf; Teilzieher.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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